FDP Dachau für Umrüstung der städtischen Linienbusse auf Barrierefreiheit
Stadtrat Jürgen Seidl fordert die sukzessive Umrüstung der städtischen Linienbusse auf Barrierefreiheit – für Senioren und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, um diesem Personenkreis das Leben zu erleichtern.
Die Dachauer Liberalen haben einen entsprechenden Prüfantrag bei der Stadtverwaltung Dachau gestellt, um festzustellen, mit welchen Kosten und Aufwand die Umrüstung verbunden ist.
13 Millionen Menschen in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts 70 Jahre oder älter. Wegen des demografischen Wandels werden künftig deutlich mehr Senioren in Bussen und Bahnen fahren als bislang. Die Stadtwerke müssen sich darauf vorbereiten und auf die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft einstellen, so Seidl.
Konkrete Maßnahmen laut FDP-Antrag
- Es sind für diesen Personenkreis speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Plätze vorzuhalten. So sind bspw. Sitze auf Podeste zu bauen, sodass sich der Fahrgast, wenn er sich setzen möchte, mit dem Gesäß nur ein wenig eindrehen muss. Und das Aufstehen von diesem erhöhten Sitzplatz geht deutlich leichter als von einem tiefer montierten Sessel.
- Auf dem Boden sind breite, gelbe Markierungen anzubringen zur erleichterten Orientierung. Sie leiten zu den Seniorensitzen und zu speziell für Menschen mit Rollatoren ausgestatteten Plätzen. Dort können sie ihre Gehhilfe relativ sicher parken und sich dann auf ihren Rollator setzen.
- In der Mitte des Fahrzeugs könnte auf Höhe der zweiten Tür eine weitere, große Aufstellfläche eingeplant werden. Auf dieser können Rollstühle oder elektrische Krankenfahrstühle abgestellt werden. Der Raum ist zudem so groß zu halten, dass diese Hilfsmittel dort gut hineinrangiert werden können. An beiden Bustüren sollten zudem ausklappbare Rampen nach außen führen. Die vordere Tür sollte deutlich breiter als die in einem Standard-Linienbus sein. Und der Durchgang auf Höhe der vorderen Achse sollte so breit gehalten werden, dass man auch dort mit einem Rollator problemlos durchpasst.
- Die Bushaltestellen sind nach und nach lückenlos mit sog. Hochborden auszustatten, sodass ein barrierefreier Zustieg möglich ist. Beim Stopp sollte der Busfahrer noch die „Kneeling“-Funktion (d.h., der Bus geht ein wenig in die Knie) zuschalten können, so dass man keine Rampe mehr benötigt.
- Idealerweise sind die Busse auch mit größeren „Multifunktionsflächen“ auszustatten, auf denen Rollatoren und Rollstühle, aber auch Kinderwägen, E-Scooter oder Klappräder Platz finden.
Mit diesen Maßnahmen soll laut Seidl vor allem Senioren und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, das Leben erleichtern werden. Gleichzeitig steigern diese auch die Attraktivität des ÖPNV und erleichtern den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr. Somit können die Maßnahmen auch unser Straßennetz und die Umwelt entlasten, ist Seidl überzeugt.